Die-Wohngalerie für Wohnen, Design und Lebensart des 20. Jahrhunderts
Was für ein Samowar möchte man angesichts dieser Amphore mit Dröppelmina-Anschluss ausrufen! Und dann sucht man die üblich einzelne Teekanne vergeblich: Denn diese Dröppelminna ist ein antiker, elektrischer Kaffeezubereiter! Der FONTANA Percolator widerspiegelt nicht nur die Formensprache des Jugendstils, sondern zeigt auch den Stand der Technik, die um 1910 vorherrschte (h: 37 b: 19 t: 20 cm).
Links: Der antike Kaffeezubereiter zeigt vorne auf seinem vernickelten
Messing-Gehäuse einen verschließbaren Dröppelminna-Kran, unter dem auch große
Kaffeetassen spielend leicht Platz finden.
Rechts: Auf der Rückseite verfügt der FONTANA Kaffeezubereiter über
zwei uralte Stromanschlüsse, die um Gottes Willen nicht an unser heutiges Stromnetz
angeschlossen werden sollten! Denn das Gerät ist auf der Unterseite geprägt mit
"110-125V": In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg war das deutsche Stromnetz
noch nicht auf ein einheitliches System eingestellt. Häufig wurden die Haushalte mit
110 Volt Gleichstrom versorgt. Erst durch die Umstellung auf Kupferkabel, aufgrund des Mangels
an kriegswichtigen Metallen, wurde das 220 Volt System eingeführt.
Diese frühe Kaffeemaschine, auch Percolator genannt, funktionieren wie folgt: Das Wasser im Kessel wird erhitzt. Wenn es kocht, blubbert das Wasser durch ein Steigrohr nach oben und läuft durch die mit Mahlgut gefüllte Filterdose. Durch das Sichtfenster im Deckel ist der Stärkegrad des Kaffees sichtbar, der ja wiederholt aufsteigt und gefiltert wird und somit immer stärker und schwärzer wird. Am Ende wurde der Strom abgeklemmt und zum Warmhalten ein Teelicht auf die untere Halterung der Dröppelminna gestellt.
Das Innenleben vom FONTANA Kaffeezubereiter im Detail: Unten die Bodenplatte
mit "Ansaugfunktion" des Wassers mit mittig aufgesetztem Steigrohr aus vernickeltem
Stahl; fest aufgeschraubt die große Aluminium-Filterdose mit abnehmbaren, aber ebenso fein
durchlöcherten Sieb-Deckel.
Auch die Wahl der Materialien deutet auf eine Vorkriegsproduktion hin, da im Krieg eher
Aluminium für den Haushalt benutzt wurde. Hier ist lediglich die Filterdose aus Aluminium.
Der unbeschädigte, facettierte Glaseinsatz im Deckel erlaubt den Einblick in die Kaffeemaschine, ob der Kaffee schwarz genug ist. Denn wenn der gewünschte Stärkegrad erreicht ist, muss die Kaffeemaschine vom Strom genommen werden, um ein Weiterkochen erfolgreich zu verhindern.
Auf dem metallenen Kaffeezubereiter ist das Firmenschild "FONTANA" und darüber in einem Oval die Typbezeichnung "14T" eingeprägt. Auf der Unterseite finden sich noch die Prägungen D.R.Pat. und D.R.G.M. (Deutsches Reichspatent bzw. Deutsches Reichs Gebrauchs Muster) sowie diverse Patentnummern und ein Symbol zweier Fische in einem Oval, wohl das Markenzeichen von FONTANA.
Größenvergleich unseres Maskottchens Ringo: 13,5 cm
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