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Antike Emailleleuchten

Es war ein langer und beschwerlicher Weg, bis das Licht selbstverständlich in den eigenen vier Wänden wurde: Feierte Thomas Edison Ende des 19. Jahrhunderts den Durchbruch mit der universellen Fassung E 27 und der kleineren E 14 zum leichten Wechseln und Eindrehen in eine Leuchte, wurde noch Anfang des 20. Jahrhunderts nach der ausdauernden Zusammensetzung des Glühfadens gesucht: Ein hauchdünner Wolfram-Faden macht schließlich das Rennen in der Glühlampe!
Als um die Jahrhundertwende die Elektrifizierung startete, standen nicht die Leuchten in privaten Haushalten, sondern Büros, Manufakturen und Handwerkerbetriebe im Vordergrund. Dementsprechend schlicht sind die ersten Leuchten, die bis weit in die 1930er Jahre hergestellt wurden:

antike Emailleleuchte im Industriedesign der 1920er Jahre antike Emailleleuchte im Industriedesign der 1920er Jahre

Die antike Emaille-Leuchte ist auf ihrer Porzellan-Fassung mit D.R.G.M. (Deutsches Reich GebrauchsMuster) gemarkt. Die Angst vor fließendem Strom und seine Schäden an Körper und Seele waren so groß; sodass hochwertiges Porzellan als Isolator nicht nur an Lampen und Leuchten, sondern auch an den Stromleitungen von Haus zu Haus eingesetzt wurde.

antike Emailleleuchte im Industriedesign der 1920er Jahre

An die weiße Porzellanfassung (E27) mit Metallaufhängung ist einfach ein weiß emaillierter Blech-Lampenschirm mit schwarzem Zierrand mittig eingeschraubt (d: 20  h: 8 cm). Diese Bauart ist eine der ältesten Formen von Leuchten für elektrisches Licht, eben ein Klassiker des frühen Industriedesigns.

Emailleleuchte als Küchenleuchte im Industriedesign der 1920er Jahre

Die Einzelteile der Porzellan-Fassung: Links ist die Gegenfassung, mittig das metallene Schraubgewinde und rechts die Mönchskappe. In die die beiden seitlichen Löcher der Mönchskappe wird das geteilte Stromkabel mit seinen unisolierten Spitzen direkt an das innwändige, metallene Schraubgewinde geschraubt, die das Leuchtmittel (Glühlampe, Halogen Retrofit oder Energiesparlampe) aufnimmt. An dem äußeren, metallenen Haken der Mönchskappe wird die Emailleleuchte mittels einer Metallkette zur Zugentlastung des durchgefädelten Stromkabels aufgehängt.


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Emailleleuchte als Küchenleuchte im Industriedesign der 1920er Jahre

Diese schlichtere Emailleleuchte verzichtet gänzlich auf Zierrat, sondern verschreibt sich nur dem Nutzen: Statt einem schwarzen Rand zeichnet sich der Metallschirm mit einem typisch blauen Zierrand aus, der ebenfalls mittig in die Porzellanfassung eingelegt wird.

Emailleleuchte als Küchenleuchte im Industriedesign der 1920er Jahre

Links die Mönchskappe mit Aufhängehaken und seitlicher Stromzuführung, ein Gummiring zur Isolierung zwischen Mönchskappe und Gegenfassung, die Gegenfassung mit integriertem metallenen E 27 Schraubgewinde und die Kappe, an der die unisolierten Spitzen der Stromzuleitung festgeschraubt werden. So abenteuerlich die Emaillleleuchten in ihren einzelnen Bestandteilen aussehen, sie sind absolut sicher, sofern jede Fassung und Leuchte sorgfältig zusammengesetzt wird. Im Übrigen passen die schlichten Leuchten in ihrer soliden Ausführung zum angesagten Industriedesign als Küchenleuchte in einer minimalistisch kargen Industrie-Küche bestens.

Größenvergleich unseres Ringo Maskottchens Ringo: 13,5 cm

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