Die-Wohngalerie für Wohnen, Design und Lebensart des 20. Jahrhunderts
Bauhaus Glaskugellampe
Erst ab den 1920er Jahren wird verstärkt in das Design der Leuchten investiert. Zwar
können sich immer noch wenige Haushalte Strom leisten, so dass elektrische Lampen und Leuchten
nur zur gehobenen Ausstattung eines öffentlichen Gebäudes, Firmensitzes oder
Herrensitzes eingesetzt werden. Demenstprechend imposant und technisch innovativ
musste eine elektrische Lampe bzw. Leuchte daherkommen - kein Nachäffen eines glitzernden
Kronleuchters ist in den Zwanziger Jahrten gestattet! Man hält sich im Leuchten-Design an
den zeitüblichen, schlichten
Petroleumlampen: Da man nicht in die klare Glühlampe wie in eine Flamme schauen
möchte, ist die Glühlampe mit einem äußerst starken Opalglas (3 mm), das
innen und aussen glänzt, verdeckt. Gehalten wird die durchaus große Glaskugel
(40 cm Durchmesser) von einer dementsprechend großen Mönchskappe, einem festen Stab
und Baldachin, alles aus vernickeltem Messing.
In der Glaskugel-Leuchte sind an der Mönchskappe zwei
Porzellan-Fassungen für zwei getrennte Lampen-Stromkreise befestigt: Während
die längere Porzellanfassung für Leuchtmittel bis zu 150 Watt ausgelegt ist,
weist die kürzere, ebenfalls E 27 Fassung nur eine zulässige Leistung bis 25 Watt
auf. Stromsparen in früheren Zeiten!!!
Diese elegant glänzende Deckenlampe in hochwertiger Glas- und vernickelter
Messing-Ausführung wurde vermutlich
zwischen 1920 und 1930 hergestellt. Darauf deuten u.a. die Art der Verkabelung, die besonderen
porzellanen Lampenfassungen und die Bearbeitung des Metalles hin. Leider fehlt auf allen Teilen ein
Hersteller der Leuchte, lediglich die Porzellan-Fassungen weisen eine D.R.G.M.-Prägung auf.
Fakt ist, dass diese Glaskugellampe einer der ersten Leuchten-Designs ist, die ab der
Jahrhundertwende in diversen Manufakturen über einen langen Zeitraum produziert
werden. Zahlreiche Architekten des frühen 20. Jahrhunderts - Peter Behrens, Adolf Loos,
Josef Hoffmann, Otto Wagner - verwendeten Glaskugelleuchten in nur leicht abgewandelten
Designs zur Beleuchtung der Inneneinrichtung. Eine Weiterentwicklung dieses klassischen
Leuchten-Designs ist die Bauhaus-Pendelleuchte HMB 27, die 1928 von Marianne Brandt und
Hans Przyrembel entworfen wurde und heute vom deutschen Bauhaus-Hersteller TECNOLUMEN unverändert
hergestellt wird.
Größenvergleich unseres Maskottchens Ringo: 13,5 cm
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